Kohlendioxid-Emissionen ausgewählter Länder
und der EU-Mitgliedstaaten




Land 1997 1999 pro Kopf pro km²
 USA   5.509,2 Mio. t 20,2 t 0,6 Tsd. t
 China   2.523,5 Mio. t 2,0 t 0,3 Tsd. t
 Russland   1.442,5 Mio. t 9,9 t 0,1 Tsd. t
 Japan   1.158,6 Mio. t 9,1 t 3,1 Tsd. t
 Indien s. Anmerkungen        
 Kanada   479,0 Mio. t 15,7 t 0,1 Tsd. t
 
 Europäische Union:
 Deutschland  831 Mio. t 832,0 Mio. t 10,1 t 2,3 Tsd. t
 Großbritannien und Nordirland 530 Mio. t 518,0 Mio. t 8,7 t 2,1 Tsd. t
 Italien 402 Mio. t 431,0 Mio. t 7,5 t 1,4 Tsd. t
 Frankreich 359 Mio. t 383,6 Mio. t 6,4 t 0,7 Tsd. t
 Spanien 243 Mio. t   6,2 t 0,5 Tsd. t
 Niederlande 169 Mio. t 172,1 Mio. t 10,9 t 4,1 Tsd. t
 Belgien 116 Mio. t   11,4 t 3,8 Tsd. t
 Griechenland 83 Mio. t   7,9 t 0,6 Tsd. t
 Dänemark 64 Mio. t 55,5 Mio. t 10,4 t 1,3 Tsd. t
 Österreich 60 Mio. t   7,4 t 0,7 Tsd. t
 Finnland 59 Mio. t   11,4 t 0,2 Tsd. t
 Schweden 52 Mio. t 52,0 Mio. t 5,9 t 0,1 Tsd. t
 Portugal 48 Mio. t   4,8 t 0,5 Tsd. t
 Irland 36 Mio. t   9,9 t 0,5 Tsd. t
 Luxemburg 9 Mio. t   20,3 t 3,5 Tsd. t
 Europäische Union  3.058 Mio. t  3.113,7 Mio. t 8,3 t   1,0 Tsd. t


Anmerkungen und Ergänzungen

Die flächenbezogenen Werte stammen nicht direkt aus den unten angegebenen Quellen, sondern wurden von mir errechnet. Zwar verteilen sich die Emissionen über die Landesgrenzen hinaus in der Erdatmosphäre und werden damit eher zu einem globalen Problem. Gleichwohl sagt auch der flächenbezogene Wert neben dem Pro-Kopf- und Gesamt-Wert etwas über den jeweiligen nationalen Anteil an der globalen Problematik aus.

Die Pro-Kopf- und Pro-km²-Werte beziehen sich auf das jüngste der angegebenen Jahre, also in den meisten Fällen auf 1999, nur ersatzweise auf 1997. Die Angaben für 1997 waren die aktuellsten im Eurostat-Jahrbuch 2001, die Angaben für 1999 stammen aus der unten angegebenen Publikation der Bundesregierung.

Indien verzeichnete im Jahre 1996 (laut Fischer Weltalmanach 2000, S. 1267) CO2-Emissionen in Höhe von 998 Mio. t und 1,1 t pro Kopf. Aus dem Gesamtwert lässt sich ein flächenbezogener Ausstoß von 0,3 Tsd. t pro km² errechnen.

Beim CO2-Ausstoß in Tausend Tonnen je Quadratkilometer haben die meisten Länder eine Null vor dem Komma. Zu den wenigen Ausnahmen zählt Deutschland, nur noch übertroffen von den Benelux-Ländern und Japan. Ursächlich für die hohen Pro-km²-Werte ist die ungünstige Größenrelation zwischen Bevölkerung und Wirtschaft einerseits und der zur Verfügung stehenden Landesfläche andererseits.

Das krasse Gegenteil ist Kanada, immerhin G7-Nation, mit seiner gewaltigen, im Übrigen sehr waldreichen Landesfläche. Die Emissionen Kanadas lagen 1999 genauer als oben angegeben bei etwas unter 0,05 Tsd. t pro km². (Dafür sind die Pro-Kopf-Werte allerdings extrem hoch.)

Im Jahr 2000 betrugen die Pro-Kopf-Kohlendioxid-Emissionen nach Angaben der Bundesregierung in Deutschland 10,1 t, in den USA 20,5 t, in China (mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern bei einer teilweise katastrophalen Luftverschmutzung) 1,9 t, in Indien 1,0 t und weltweit 3,8 t.

3,8 t pro Kopf ergeben bei einer Weltbevölkerung von ungefähr 6 Milliarden Menschen Gesamtemissionen in der Größenordnung von grob 23 Mrd. t. Davon entfallen auf Deutschland "nur" gut 0,8 Mrd. t. Das sollte aber über die vergleichsweise hohen Werte pro Kopf und pro Quadratkilometer nicht hinwegtäuschen.

Rechnet man sämtliche Kohlendioxid-Emissionen auf die Gesamtfläche aller Länder der Erde (etwa 135,7 Mio. km²) um, ergibt sich ein globaler Durchschnittswert unter 0,2 Tsd. t je Quadratkilometer, den das bevölkerungsreiche, hoch industrialisierte Deutschland um weit mehr als das Zehnfache überschreitet.


[Poster] "Deutschland wird Weltmeister! Jedenfalls beim Klimaschutz", meint jedenfalls das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Wie jedoch der internationale Vergleich gezeigt hat, gibt es eigentlich keinen Anlass zu besonderer Euphorie.

Die Bundesregierung bemerkt in ihrem Bericht (s. Quellenangabe unten), S. 141: "Im Hinblick auf das sehr ambitionierte nationale Klimaschutzziel (Minderung der CO2-Emissionen um 25 % bis 2005 gegenüber 1990) wurden bereits erhebliche Fortschritte erzielt (minus 15,4 % bis 2000). Pro Kopf der Bevölkerung gingen die CO2-Emissionen um rund 18 %, bezogen auf das BIP um 28 % zurück."

(In die 90er Jahre fiel allerdings auch die Stilllegung der veralteten Kraftwerke in der ehemaligen DDR, was erheblich zum Rückgang der Emissionen beitrug.)


Hauptemittentengruppen waren 2000: Energiewirtschaft 42,2 %, Industrie 16,8 %, Verkehr 20,8 %, Privathaushalte 13,2 % und Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 7,0 %.

Zum Erreichen der Klimaschutzziele siehe auch gemeinsame Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes und der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung vom 5.11.2002: Umweltnutzung effizienter - Kyoto-Klimaziel aber gefährdet.



Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:

  • Eurostat (www.europa.eu.int/comm/eurostat)
    Deutschwähle (unter Schlüsselindikatoren): 100 kostenlose, aus dem Eurostat Jahrbuch 2001 ausgewählte Basisindikatoren

  • (Die Bundesregierung:) Dialog Nachhaltigkeit (www.dialog-nachhaltigkeit.de)
    Strategiewähle!
    s. Perspektiven für Deutschland, S. 132 ff., s. in diesem Zusammenhang auch S. 95 f.

  • Tabelle Flächengröße von Ländern und Gebieten


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