Laut Statistischem Jahrbuch 2002 hatte Deutschland am 31.12.2000 eine Gesamtfläche von 357.021,54 Quadratkilometern (vgl. auch Tabelle Deutschland nach Ländern). Die Flächenerhebung 2001 (Stichtag 31.12.2000) ergab eine Bodenfläche von insgesamt 35.703.099 Hektar = 357.030,99 Quadratkilometer. Eine Übersichtstabelle des Statistischen Bundesamtes enthält die Bodenflächen in Deutschland nach Art der tatsächlichen Nutzung.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den einzelnen Bundesländern zwischen den Erhebungen 1997 (Stand Ende 1996) und 2001 (Stand Ende 2000). Außerdem sind die Gesamtflächen und Wasserflächen (Binnengewässer ohne Bodensee) angegeben. Bei den Siedlungs- u. Verkehrsflächen und den Wasserflächen ist jeweils auch der Anteil an der gesamten Bodenfläche des Landes angeben.
Bei den übrigen, nicht aufgeführten Nutzungsarten handelt es sich im Wesentlichen um Landwirtschaftsfläche und Waldfläche. An der gesamten Bodenfläche Deutschlands hat die Landwirtschaftsfläche nach der Erhebung 2001 einen Anteil von 53,5 %, die Waldfläche 29,5 %. (Dazu und zur Zusammensetzung der Siedlungs- und Verkehrsfläche, die nicht gleichzusetzen ist mit versiegelter Fläche, siehe auch o. a. Tabelle des Statistischen Bundesamtes.)
Land | Erhebung 1997 (31.12.1996) |
Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche von Ende 1996 bis Ende 2000 |
Flächenerhebung 2001 (Stichtag 31.12.2000) |
||||||
Siedlungs- und Verkehrsfläche |
Siedlungs- und Verkehrsfläche |
gesamte Bodenfläche |
Wasserfläche | ||||||
Hektar | Anteil an gesamter Bodenfl. |
Hektar | Anteil an gesamter Bodenfl. |
Hektar | Anteil an gesamter Bodenfl. |
Hektar | Hektar | Anteil an gesamter Bodenfl. |
|
Baden-Württemberg | 454.294 | 12,7 % | 17.538 | 0,5 % | 471.832 | 13,2 % | 3.575.130 | 35.782 | 1,0 % |
Bayern | 692.969 | 9,8 % | 41.463 | 0,6 % | 734.432 | 10,4 % | 7.055.004 | 137.376 | 1,9 % |
Berlin | 59.436 | 66,7 % | 2.062 | 2,3 % | 61.498 | 69,0 % | 89.169 | 5.921 | 6,6 % |
- West-Berlin | 35.521 | 73,1 % | 362 | 0,7 % | 35.883 | 73,9 % | 48.577 | 3.255 | 6,7 % |
- Ost-Berlin | 23.915 | 58,9 % | 1.700 | 4,2 % | 25.615 | 63,1 % | 40.592 | 2.666 | 6,6 % |
Brandenburg | 227.992 | 7,7 % | 13.642 | 0,5 % | 241.634 | 8,2 % | 2.947.711 | 100.405 | 3,4 % |
Bremen | 21.801 | 53,9 % | 777 | 1,9 % | 22.578 | 55,8 % | 40.428 | 4.631 | 11,5 % |
Hamburg | 42.725 | 56,6 % | 349 | 0,5 % | 43.074 | 57,0 % | 75.532 | 6.115 | 8,1 % |
Hessen | 306.792 | 14,5 % | 7.121 | 0,3 % | 313.913 | 14,9 % | 2.111.484 | 27.553 | 1,3 % |
Mecklenburg-Vorpom. | 144.057 | 6,2 % | 11.040 | 0,5 % | 155.097 | 6,7 % | 2.317.250 | 127.625 | 5,5 % |
Niedersachsen | 578.349 | 12,1 % | 23.981 | 0,5 % | 602.330 | 12,6 % | 4.761.571 | 107.276 | 2,3 % |
Nordrhein-Westfalen | 690.689 | 20,3 % | 24.038 | 0,7 % | 714.727 | 21,0 % | 3.408.136 | 62.805 | 1,8 % |
Rheinland-Pfalz | 257.716 | 13,0 % | 7.915 | 0,4 % | 265.631 | 13,4 % | 1.985.308 | 27.015 | 1,4 % |
Saarland | 49.610 | 19,3 % | 1.007 | 0,4 % | 50.617 | 19,7 % | 256.929 | 2.555 | 1,0 % |
Sachsen | 195.255 | 10,6 % | 12.033 | 0,7 % | 207.288 | 11,3 % | 1.841.294 | 33.100 | 1,8 % |
Sachsen-Anhalt | 177.028 | 8,7 % | 14.393 | 0,7 % | 191.421 | 9,4 % | 2.044.657 | 34.750 | 1,7 % |
Schleswig-Holstein | 169.992 | 10,8 % | 6.057 | 0,4 % | 176.049 | 11,2 % | 1.576.297 | 76.464 | 4,9 % |
Thüringen | 136.512 | 8,4 % | 5.264 | 0,3 % | 141.776 | 8,8 % | 1.617.198 | 19.089 | 1,2 % |
Deutschland | 4.205.216 | 11,8 % | 188.679 | 0,5 % | 4.393.895 | 12,3 % | 35.703.099 | 808.462 | 2,3 % |
früh. BRD mit West-Berlin | 3.300.457 | 13,3 % | 130.609 | 0,5 % | 3.431.066 | 13,8 % | 24.894.396 | 490.827 | 2,0 % |
ehemalige DDR | 904.759 | 8,4 % | 58.071 | 0,5 % | 962.830 | 8,9 % | 10.808.703 | 317.636 | 2,9 % |
Westdeutschland | 3.264.937 | 13,1 % | 130.246 | 0,5 % | 3.395.183 | 13,7 % | 24.845.819 | 487.572 | 2,0 % |
Ostdeutschl. mit Berlin | 940.280 | 8,7 % | 58.434 | 0,5 % | 998.714 | 9,2 % | 10.857.279 | 320.890 | 3,0 % |
Die Tabelle enthält die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen den Flächenerhebungen 1997 und 2001 in Prozentpunkten bezogen auf den Anteil an der gesamten Bodenfläche des jeweiligen Landes oder Gebietes, für ganz Deutschland 0,5 Prozentpunkte (Anstieg von 11,8 % auf 12,3 %.). Dem entspricht eine prozentuale Zunahme bezogen auf den Ausgangswert (4.205.216 ha) um 4,5 % (188.679 ha). Dies entspricht zugleich einer durchschnittlichen Flächeninanspruchnahme von etwa 129,1 Hektar (= 1.291.000 m² oder rund 1,3 km²) pro Tag während des Vierjahreszeitraums zwischen den Erhebungen.
Die prozentuale Zunahme zwischen den Erhebungen betrug in den einzelnen
Bundesländern:
Sachsen-Anhalt: + 8,1 % ---
Mecklenburg-Vorpommern: + 7,7 % ---
Sachsen: + 6,2 % ---
Brandenburg: + 6,0 % ---
Bayern: + 6,0 % ---
Niedersachsen: + 4,1 % ---
Baden-Württemberg: + 3,9 % ---
Thüringen: + 3,9 % ---
Bremen: + 3,6 % ---
Schleswig-Holstein: + 3,6 % ---
Nordrhein-Westfalen: + 3,5 % ---
Berlin: + 3,5 % ---
Rheinland-Pfalz: + 3,1 % ---
Hessen: + 2,3 % ---
Saarland: + 2,0 % ---
Hamburg: + 0,8 %.
Westdeutschland: + 4,0 % und
Ostdeutschland (mit ganz Berlin): + 6,2 %.
Gesamtdeutschland: + 4,5 %.
Die absolute Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche, umgerechnet in die
Flächeninanspruchnahme pro Tag betrug in den einzelnen Bundesländern:
Bayern: 28,4 ha ---
Nordrhein-Westfalen: 16,5 ha ---
Niedersachsen: 16,4 ha ---
Baden-Württemberg: 12,0 ha ---
Sachsen-Anhalt: 9,9 ha ---
Brandenburg: 9,3 ha ---
Sachsen: 8,2 ha ---
Mecklenburg-Vorpommern: 7,6 ha ---
Rheinland-Pfalz: 5,4 ha ---
Hessen: 4,9 ha ---
Schleswig-Holstein: 4,1 ha ---
Thüringen: 3,6 ha ---
Berlin: 1,4 ha ---
Saarland: 0,7 ha ---
Bremen: 0,5 ha ---
Hamburg: 0,2 ha.
Westdeutschland: 89,1 ha und Ostdeutschland (mit ganz Berlin): 40,0 ha.
(Gesamtdeutschland: 129,1 ha)
Die folgende Aufstellung zeigt die Anteile an der gesamten Siedlungs- und
Verkehrsfläche Deutschlands (Ende 2000), in eckigen Klammern die Anteile an der
deutschen Gesamtfläche:
Bayern: 16,7 % [19,8 %] ---
Nordrhein-Westfalen: 16,3 % [9,5 %] ---
Niedersachsen: 13,7 % [13,3 %] ---
Baden-Württemberg: 10,7 % [10,0 %] ---
Hessen: 7,1 % [5,9 %] ---
Rheinland-Pfalz: 6,0 % [5,6 %] ---
Brandenburg: 5,5 % [8,3 %] ---
Sachsen: 4,7 % [5,2 %] ---
Sachsen-Anhalt: 4,4 % [5,7 %] ---
Schleswig-Holstein: 4,0 % [4,4 %] ---
Mecklenburg-Vorpommern: 3,5 % [6,5 %] ---
Thüringen: 3,2 % [4,5 %] ---
Berlin: 1,4 % [0,25 %] ---
Saarland: 1,2 % [0,7 %] ---
Hamburg: 1,0 % [0,21 %] ---
Bremen: 0,5 % [0,11 %].
Westdeutschland: 77,3 % [69,6 %] und
Ostdeutschland (mit ganz Berlin): 22,7 % [30,4 %].
Abschließend noch die Anzahl der Einwohner pro Hektar Siedlungs- und
Verkehrsfläche (Ende 2000), die naturgemäß in den großstädtisch
strukturierten Stadtstaaten am höchsten ist:
Berlin: 55 ---
Hamburg: 40 ---
Bremen: 29 ---
Nordrhein-Westfalen: 25 ---
Baden-Württemberg: 22 ---
Sachsen: 21 ---
Saarland: 21 ---
Hessen: 19 ---
Thüringen: 17 ---
Bayern: 17 ---
Schleswig-Holstein: 16 ---
Rheinland-Pfalz: 15 ---
Sachsen-Anhalt: 14 ---
Niedersachsen: 13 ---
Mecklenburg-Vorpommern: 11 ---
Brandenburg: 11.
Westdeutschland: 19, Ostdeutschland (mit ganz Berlin): 17,
Gesamtdeutschland: 19 Einwohner je Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche.
Nachträge für die Jahre bis 2004
"Die ... Erhebung der Siedlungs- und Verkehrsfläche erfolgt künftig jährlich.
Sie ergänzt die vierjährlich durchgeführte umfassende Erhebung der Bodenflächen
nach Art ihrer Nutzung." (Pressemitteilung
des Statistischen Bundesamtes vom 30.6.2003 zur Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche
im Jahr 2001)
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, hat die Siedlungs- und Verkehrsfläche im Jahr 2001
bundesweit um 428 km² (= rund 42 800 Hektar) oder
117 ha pro Tag zugenommen.
"Zielsetzung der im Jahr 2002 von der Bundesregierung verabschiedeten Nationalen
Nachhaltigkeitsstrategie ist eine Reduktion des täglichen Zuwachses der Siedlungs- und Verkehrsfläche
auf 30 ha/Tag im Jahr 2020. Die aktuelle Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche,
die erstmals seit 1993 in die angestrebte Richtung weist, dürfte insbesondere durch den konjunkturell begründeten Einbruch bei den Bauinvestitionen im Jahr 2001 begründet
sein, der sich auch im Jahr 2002 fortgesetzt hat."
Im Rahmen des Pressegesprächs "Umweltökologische Gesamtrechnungen 2003"
am 6.11.2003 wurde über die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche im Jahr
2002 informiert. Die Zunahme betrug durchschnittlich
105 ha pro Tag.
Siehe dazu Statement
des Präsidenten des Statistischen Bundesamtes.
Darin heißt es unter anderem:
"Der aktuelle Verlauf ist deutlich durch die konjunkturelle Entwicklung und den Einbruch
bei den Bauinvestitionen geprägt und sollte deshalb nicht als grundsätzliche Trendwende
interpretiert werden."
In einer Pressemitteilung
vom 8.11.2004 berichtet das Statistische Bundesamt über die
Flächeninanspruchnahme im im Jahr 2003:
"Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in Deutschland im Jahr 2003 insgesamt
um 341 kmē oder 93 ha/Tag zugenommen."
"Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ist es, die tägliche
Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2020 auf
30 ha/Tag zu reduzieren. Bereits seit drei Jahren weist die Entwicklung
dieser Größe in die angestrebte Richtung. Der aktuelle Verlauf der
Flächeninanspruchnahme dürfte insbesondere durch die schwache konjunkturelle
Entwicklung und den weiteren Rückgang bei den Bauinvestitionen geprägt sein."
"Die gegenwärtige Struktur der
Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke zeigt folgendes Bild:
45 090 kmē oder 12,6% der Bodenfläche Deutschlands (357 041 kmē)
werden für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen.
Davon entfallen 27 737 kmē oder 7,8% auf die
Siedlungsfläche, 17 353 kmē oder 4,9% auf die Verkehrsfläche."
In einer Pressemitteilung
vom 20.12.2005 meldet das Statistische Bundesamt eine Zunahme der Siedlungs- und
Verkehrsfläche um 115 Hektar pro Tag, meint damit jedoch den Durchschnittswert
der letzten vier Jahre (2001 bis 2004) - eine Verlangsamung gegenüber
dem Zeitraum 1997 bis 2000, in dem die Zunahme noch bei durchschnittlich 129 ha/Tag
gelegen hatte. Aber:
"Betrachtet man die Ergebnisse der jährlichen
Erhebungen der Siedlungs- und Verkehrsfläche im Zeitraum 2001 bis 2004, so
folgt einem Rückgang der Flächeninanspruchnahme bis 2003 ein Anstieg im Jahr
2004. Da auf ein einzelnes Jahr bezogene Aussagen jedoch häufig durch externe
Effekte - in erster Linie sind hier Umstellungen im amtlichen Liegenschaftskataster
zu nennen - beeinflusst sind, spiegeln die vorgenannten vierjährigen
Durchschnittszahlen den langfristigen Trend besser wider."
"Die aktuelle Struktur der Flächeninanspruchnahme
zum 31.12.2004 sieht wie folgt aus:
45 621 kmē oder 12,8% der Bodenfläche
Deutschlands (357 050 kmē) werden für Siedlungs‑ und
Verkehrszwecke benötigt. Der Anteil der Siedlungs‑ und Verkehrsfläche an
der Bodenfläche liegt in den Stadtstaaten Berlin (69,4%), Hamburg (58,6%) und
Bremen (56,5%) am höchsten. In den anderen Bundesländern reicht die Spanne des
Siedlungs‑ und Verkehrsflächenanteils von 7,2% in Mecklenburg-Vorpommern
bis 21,6% in Nordrhein-Westfalen."
Hinweis: Detaillierte, nach Bundesländern gegliederte tabellarische Angaben und Schaubilder zur Bodenfläche am 31.12.2004 finden Sie (als PDF-Datei) beim Statistischen Bundesamt oder im Archiv.
Anmerkung: Auch wenn auf Einzeljahre bezogene Angaben gewisse Ungenauigkeiten beinhalten
mögen, lässt sich die vom Statistischen Bundesamt in der Pressemitteilung
vom 20.12.2005 angedeutete Wiederzunahme des Flächenverbrauchs im Jahr 2004
anhand der o. a. Eckwerte von Ende 2003 und Ende 2004 präzisieren:
Die Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsfläche
von 45.090 auf 45.621 Quadratkilometer bedeutet eine Zunahme von 531 Quadratkilometern
oder 53.100 Hektar. Das sind durchschnittlich
145 ha pro Tag.
Dieser Wert ist wieder weit entfernt
von dem für 2020 anvisierten Reduktionsziel von 30 ha/Tag und wohl auch
weit entfernt von der umweltpolitisch propagierten "Entkopplung von Flächenverbrauch
und Wirtschaftswachstum", denn es ist sicher kein Zufall, dass im Jahr 2004
auch das gesamtwirtschaftliche Wachstum deutlich höher war als in den drei Vorjahren.
In der folgenden Tabelle spiegelt sich jedenfalls das reale Wirtschaftswachstum
(nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom April 2005 auf Basis der neuen VGR-Revision)
in der Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche wider:
Jahr | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 |
Wirtschaftswachstum | 1,2 % | 0,1 % | - 0,2 % | 1,6 % |
Flächenverbrauch | 117 ha/Tag | 105 ha/Tag | 93 ha/Tag | 145 ha/Tag |
Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:
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