Bevölkerungsdichte auf der indonesischen Insel JavaFast 59 % aller Einwohner Indonesiens, der größten Inselgruppe der Welt, leben auf der Insel Java und der unmittelbar benachbarten kleinen Insel Madura (mit zusammen weniger als 7 % des Staatsgebietes).
Wie sehr die Bevölkerungsdichte Javas aus dem Rahmen fällt, zeigt folgende Gegenüberstellung mit den Zahlen für ganz Indonesien nach der Volkszählung 2000.
Somit hat Java bereits annähernd so viele Einwohner wie Japan auf nicht viel mehr als einem Drittel der Fläche und mehr als sechsmal so viel Einwohner wie Australien. Zum Vergleich Deutschland: 82,260 Mio. Einw. auf 357.022 km² und 230 Einw. je km². Es folgt eine Übersicht mit den administrativen Untereinheiten von Java:
Anmerkung zu den o. a. Provinzen Westjava und Banten: Über die genannten und die anderen Provinzen Indonesiens informiert beispielsweise auch www.indahnesia.com > Indonesia > Indonesian Provinces. Um eine Parallele zu Deutschland zu ziehen, bilden wir dort ein möglichst dicht bevölkertes Vergleichsgebiet im Westen und Südwesten, das zwar - in dieser Größenordnung - auf eine in Industrieländern selten erreichte Bevölkerungsdichte kommt, aber mit einem Durchschnitt von 334 Einwohnern je Quadratkilometer weit hinter der Bevölkerungsdichte Javas zurückbleibt.
Vielleicht noch besser für einen Größenvergleich mit Java geeignet erscheint das dicht besiedelte England, das ebenfalls eine ganz ähnliche Flächengröße hat wie Java mit Madura und das deutsche Vergleichsgebiet und gut 49 Millionen Einwohner. Die zunehmende Bevölkerungsdichte von Java und Madura ist auch ein ernstes politisches Problem geworden. 2001 machten z. B. Massaker an Übersiedlern aus Madura, die sich in der Provinz Kalimantan auf der Insel Borneo niedergelassen hatten, Schlagzeilen in der Weltpresse. Die dort lebenden Ureinwohner töteten nach offiziellen Angaben auf grausame Weise mindestens 1000 Zuwanderer und lösten damit eine Massenflucht aus. Schwere Konflikte gab es in den vergangenen Jahren auch immer wieder auf den Molukken, vor allem auf Ambon, zwischen der alteingesessenen christlichen Bevölkerung und (im Rahmen der staatlichen Umsiedelungspolitik) eingewanderten Muslimen. Ein langes, sehr blutiges Problem war Ost-Timor, das nach dem Ende der portugiesischen Kolonialzeit Mitte der 70er Jahre gewaltsam von Indonesien einverleibt und erst 2002 (nach einer Übergangsperiode unter UN-Verwaltung) ein unabhängiger Staat und jüngstes Mitglied der Vereinten Nationen wurde. Im Oktober 2002 wurde auf der Insel Bali ein schwerer Terroranschlag verübt, bei dem eine große Zahl von Touristen getötet oder verletzt wurden. Die sehr heterogene Gesamtbevölkerung Indonesiens, die viertgrößte der Welt, wird nach UN-Projektionen bis zum Jahre 2050 auf fast 294 Mio. Einwohner anwachsen (World Population Prospects, 2002 Revision). Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:
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