Die 12 größten Länder der Welt 1950 - 2000 - 2050
- mit Diagrammen auf Basis der UN World Population Prospects, The 2002 Revision -


Hinweis: Die UN-Weltbevölkerungsdaten werden alle zwei Jahre revidiert.
Aktuellere Angaben finden Sie auf dieser Website unter: neuere Daten (um 2010) - Größte Länder,
unter anderem auch Diagramme.



Das erste Diagramm zeigt die 12 bevölkerungsreichsten Länder der Welt nach dem Stand von 1950 - und ihre Bevölkerungsgröße im Jahr 2000. In dieser 12er-Gruppe ist Deutschland heute gerade noch enthalten, nachdem es 1950 - in Gestalt zweier Staaten, aber im folgenden Größenvergleich schon als Einheit betrachtet - noch auf Platz 7 lag.

Die 12 bevölkerungsreichsten Länder des Jahres 1950 - und ihre Größe im Jahr 2000:

 1950  
 
 2000 
 
 
1 China 1
 
 
2 Indien 2
 
 
3 USA 3
 
 
4 Russland 6
 
 
5 Japan 9
 
 
6 Indonesien 4
 
 
7 Deutschland 12 
 
 
8 Brasilien 5
 
 
9 UK 20
 
 
10 Italien 22
 
 
11 Frankreich 21
 
 
12 Bangladesch 8 
 

Die Einwohnerzahl Deutschlands (BRD und DDR) betrug (Mitte) 1950 68,376 Mio., die von China schon rund 555 Millionen, die Weltbevölkerung gut 2,5 Milliarden. Der deutsche Anteil an der Weltbevölkerung betrug somit 2,7 %, der chinesische 22 %. Wie man sieht, hatte neben China auch Indien, das kurz zuvor wie Pakistan (einschließlich des heutigen Bangladesch) aus Britisch-Indien entstanden war, bereits eine überragende Größe, wenn man es beispielsweise mit den USA oder der ehemaligen britischen Kolonialmacht vergleicht.

Zu den aufgeführten 12 Ländern (in ihren heutigen Grenzen!) folgen die Einwohnerzahlen von 1950 nach den UN World Population Prospects, the 2002 Revision, auf Millionen gerundet (in Klammern die Einwohnerzahlen 2000):
China: 555 (1.275), Indien: 358 (1.017), USA: 158 (285), Russland: 103 (146), Japan: 84 (127), Indonesien: 80 (212), Deutschland: 68 (82), Braslilien: 54 (172), United Kingdom (UK) = Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland: 50 (59), Italien: 47 (58), Frankreich: 42 (59), Bangladesch: 42 (138) - Weltbevölkerung: 2.519 (6.071).


1950 sah die politische Landkarte allerdings noch etwas anders aus. Russland war damals noch Bestandteil der Sowjetunion (UdSSR), die mit 181 Mio. Einwohnern größer war als die USA. Bangladesch gehörte noch zu Pakistan (Bangladesch = Ost-Pakistan, etwas bevölkerungsreicher als West-Pakistan), sodass das damalige Pakistan (West- und Ost-Pakistan zusammen) mit rund 81 Mio. Einwohnern etwas größer war als Indonesien (das sich erst kurz zuvor von niederländischer Kolonialherrschaft befreit hatte). Deutschland war ohne die DDR um einiges kleiner, die alte BRD allein lag mit rund 50 Mio. Einwohnern auf Platz 9 hinter Brasilien und ganz knapp vor dem Vereinigten Königreich (UK).
Geht man von den damaligen geopolitischen Verhältnissen aus, lautete die Reihenfolge der 12 größten Staaten: China, Indien, UdSSR, USA, Japan, Pakistan, Indonesien, Brasilien, BRD, UK, Italien und Frankreich.
Im obigen Diagramm und in den weiteren Ausführungen betrachten wir jedoch wie gesagt die Länder in ihren heutigen Grenzen mit der dort ansässigen Bevölkerung, auch in Bezug auf 1950.


Zwischen 1950 und 2000 ist Deutschland von fünf Ländern überholt worden: 1961 von Brasilien, 1977 von Bangladesch, 1980 von Pakistan (dem ehemaligen West-Pakistan) und 1987 von Mexiko und Nigeria (gemessen an den von den UN angegebenen Einwohnerzahlen zur jeweiligen Jahresmitte).

Es kommt sicherlich nicht darauf an, ob Deutschland ein paar Positionen weiter vorne oder hinten liegt, aber es muss doch sehr bedenklich stimmen, wenn wirtschaftlich schwache und politisch ungefestigte Länder wie Nigeria schon bevölkerungs-"reicher" sind als die größte der alten Industrienationen Europas - und immer noch schnell weiterwachsen.

Dabei hat auch die Bevölkerung Deutschlands in dem genannten Zeitraum erheblich zugenommen, immerhin um rund 14 Mio. Einwohner, was in etwa der gesamten heutigen Bevölkerung von Schweden und Norwegen entspricht.

Alle zwölf im obigen Diagramm aufgeführten Nationen sind in starkem, wenn auch ganz unterschiedlichem Maße gewachsen. Dennoch sind - wie das nächste Diagramm zeigt - im Jahr 2000 das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK, im Folgenden kurz als Großbritannien bezeichnet) sowie Italien und Frankreich nicht mehr unter den ersten zwölf vertreten, und Deutschland (nach der 2002 Revision 82,282 Mio. Einw.) liegt in dieser (etwas willkürlich abgegrenzten) Staatengruppe auf dem letzten Platz. Neu hinzugekommen sind Pakistan (das frühere West-Pakistan), Nigeria und Mexiko, das 1950 noch nicht halb so groß war wie Deutschland bzw. die beiden deutschen Staaten.

Die 12 bevölkerungsreichsten Staaten des Jahres 2000 - und ihre frühere Größe im Jahr 1950:

 1950  
 
 2000 
 
 
China 1
 
 
Indien 2
 
 
USA 3
 
 
Indonesien 4
 
 
Brasilien 5
 
 
Russland 6
 
 
13 Pakistan 7
 
 
 12 Bangladesch 8
 
 
Japan 9
 
 
15 Nigeria 10
 
 
17 Mexiko 11
 
 
 7 Deutschland 12
 

Diese 12 Länder repräsentieren annähernd 63 Prozent der gesamten Weltbevölkerung 2000 (Deutschland knapp 1,4 %).

Es folgen die Einwohnerzahlen im Einzelnen nach den UN World Population Prospects, the 2002 Revision, in Klammern die Einwohnerzahlen von 1950, auf Millionen gerundet:
China: 1.275 (555), Indien: 1.017 (358), USA: 285 (158), Indonesien: 212 (80), Brasilien: 172 (54), Russische Föderation: 146 (103), Pakistan (ehem. West-Pakistan): 143 (40), Bangladesch (ehem. Ost-Pakistan): 138 (42), Japan: 127 (84), Nigeria: 115 (30), Mexiko: 99 (28), Deutschland (früh. BRD+DDR): 82 (68). - Weltbevölkerung: 6.071 (2.519).

Im Jahr 2000 folgen auf Deutschland bereits Vietnam mit 78 Mio. Einwohnern (1950: 27 Mio.), dann die Philippinen, die Türkei, Ägypten, der Iran, Äthiopien und Thailand und erst danach - auf den Plätzen 20 bis 22 - Frankreich mit 59 (42), Großbritannien mit 59 (50) und Italien mit 58 (47) Millionen Einwohnern.


Ein ganz anderes Bild ergibt die durchschnittliche Bevölkerungsdichte (Einwohner je Quadratkilometer) - wobei aber interne, regionale Unterschiede in Rechnung gestellt werden müssen, die aus dem Durchschnittswert nicht erkennbar sind. So ließe sich etwa die Aussage, Deutschland habe eine weit höhere Bevölkerungsdichte als China, am Beispiel einer Provinz wie Shandong leicht ad absurdum führen, aber Deutschland ist in der Tat im internationalen Vergleich sehr dicht bevölkert.

Die Bevölkerungsdichte der 12 größten (d. h. bevölkerungsreichsten) Staaten im Jahr 2000:

 
 China 133 Einw./km²  
 
 Indien 309 Einw./km²  
 
 USA 30 Einw./km²  
 
 Indonesien 111 Einw./km²  
 
 Brasilien 20 Einw./km²  
 
 Russland 9 Einw./km²  
 
 Pakistan 179 Einw./km²  
 
 Bangladesch  958 Einw./km²  
 
 Japan 336 Einw./km²  
 
 Nigeria 124 Einw./km²  
 
 Mexiko 51 Einw./km²  
 
 Deutschland 230 Einw./km²  
 
 
 Weltdurchschnitt 45 Einw./km²  
 

Die großen Unterschiede hinsichtlich der Bevölkerungsdichte hängen natürlich auch mit den sehr verschiedenen geographischen und klimatischen Rahmenbedingungen zusammen. Hier noch ein Diagramm mit den Flächengrößen der Länder, ebenfalls nach Angaben der Vereinten Nationen (gerundet):

Flächen:

 China  9.597.000 km²  
 
 Indien 3.287.000 km²  
 
 USA 9.364.000 km²  
 
 Indonesien 1.905.000 km²  
 
 Brasilien 8.547.000 km²  
 
 Russland 17.075.000 km²  
 (mit Sibirien)   
 Pakistan 796.000 km²  
 
 Bangladesch  144.000 km²  
 
 Japan 378.000 km²  
 
 Nigeria 924.000 km²  
 
 Mexiko 1.958.000 km²  
 
 Deutschland 357.000 km²  
 

In Anbetracht der Flächenunterschiede ist leichter einzusehen, wie die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in China niedriger sein kann als in Deutschland - obwohl jeder fünfte Mensch auf der Welt ein Chinese ist.


Nach der 2002 Revision der Vorausberechnungen der UN wird im Jahre 2050 die Bevölkerung in 43 Ländern gegenüber dem Jahr 2000 abgenommen haben, vor allem in europäischen Ländern und in Japan. Die Weltbevölkerung aber soll bis 2050 auf 8.919 Millionen anwachsen. (Die 2000 Revision hatte 9.322 Mio. und die 1998 Revision 8.909 Mio. ergeben).

Folgende neun Länder werden nach den Modellrechnungen der UN Deutschland in den kommenden Jahren und Jahrzehnten überholen: bereits im Jahre 2005 Vietnam und die Philippinen, 2010 Äthiopien und Ägypten, 2016 die Türkei (natürlich ohne ihre in großer Zahl im Ausland lebenden Staatsbürger), zur gleichen Zeit der Iran, 2020 der Kongo (d. h. der größere der beiden Kongos, der sich Demokratische Republik nennt), 2039 Uganda und 2048 der Jemen (gemessen an den Einwohnerzahlen zur jeweiligen Jahresmitte).

Ein letztes Diagramm zeigt die 12 größten Länder des Jahres 2050 im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsstand von 1950 (wiederum nach der 2002 Revision der World Population Prospects). Gegenüber 1950 sind sechs neue Länder darunter, während Russland, Japan, Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich nicht mehr in dieser Kategorie auftauchen und durch Pakistan (1950 West-Pakistan), Nigeria, Äthiopien, die Demokratische Republik Kongo, Mexiko und Ägypten ersetzt worden sind.

Die 12 bevölkerungsreichsten Staaten des Jahres 2050 (nach der WPP-Revision 2002)
und ihre frühere Größe im Jahr 1950:

 1950  
 
 2050 
 
 
Indien 1
 (x 4,3)
 
China 2
 (x 2,5)
 
USA 3
 (x 2,6)
 
13 Pakistan 4
 (x 8,8)
 
Indonesien 5
 (x 3,7)
 
15 Nigeria 6
 (x 8,7)
 
 12 Bangladesch 7
 (x 6,1)
 
Brasilien 8
 (x 4,3)
 
25 Äthiopien 9
 (x 9,3)
 
33 D. R. Kongo 10
 (x 12,4)
 
17 Mexiko 11
 (x 5,1)
 
20 Ägypten 12
 (x 5,8)
 
Zum Vergleich Deutschland (das im Jahr 2050 auf Platz 21 noch knapp 0,9 % der Weltbevölkerung stellen wird):
 
 
Deutschland 21
 

(Wären West-Pakistan und Ost-Pakistan, das heutige Bangladesch, eine politische Einheit geblieben, würden sie 2050 mit rd. 603 Mio. Menschen weit vor den USA den drittgrößten Staat der Welt bilden.)

Der Zunahmefaktor von 1950 auf 2050 (im Falle Deutschlands immerhin 1,157 - das entspricht einem Wachstum von 15,7 %, auch wenn die Bevölkerungsentwicklung, wie man annimmt, schon in einigen Jahren rückläufig sein wird) ist für die ersten zwölf Länder oben mit angegeben.

Den höchsten Wert unter diesen zwölf (ansonsten gibt es noch extremere Fälle) erreicht die Dem. Rep. Kongo mit einem Zunahmefaktor von 12,4. (Die Demokratische Republik Kongo [auch Kongo-Kinshasa], vormals Zaïre, früher auch als Kongo-Léopoldville bezeichnet, ist zu unterscheiden von der Republik Kongo [auch Kongo-Brazzaville].) Die Bevölkerung dieses zentralafrikanischen Landes soll von gut 12 Mio. im Jahr 1950 über rund 49 Mio. im Jahr 2000 auf annähernd 152 Mio. im Jahr 2050 anwachsen. Das wären schon beinahe so viele Einwohner, wie die USA im Jahre 1950 hatten. Zwei weitere afrikanische Länder, Äthiopien und Nigeria, wären dann noch größer - wenn die demographische Entwicklung tatsächlich so verläuft wie vorausberechnet.

Denn dies sind Ergebnisse von Modellrechnungen, die auf bestimmten Annahmen beruhen und die über einen so langen Zeitraum nicht als Prognosen zu werten sind und in relativ kurzen Abständen immer wieder revidiert werden, aber gleichwohl geeignet sind, auf alarmierende demographische Tendenzen in der gegenwärtigen Entwicklung hinzuweisen. (In der vorigen Revision [2000] waren für die Dem. Rep. Kongo sogar rund 204 Mio. Einwohner im Jahr 2050 vorausberechnet worden - ein Anstieg auf das 16,7fache seit 1950.)

Es folgen noch Einwohnerzahlen in Tabellenform mit den Vergrößerungsfaktoren von 1950 auf 2000 sowie von 2000 auf 2050. Zusätzlich ist die entsprechende Entwicklung der Weltbevölkerung sowie der Bevölkerung Deutschlands (wie immer einschließlich der hier wohnenden Ausländer) angegeben.


nach UN World Population Prospects, the 2002 Revision
Rang
2050
Land 1950   2000   2050
1.  Indien  357,561 Mio.  x 2,8   1.016,938 Mio.  x 1,5   1.531,438 Mio.
2.  China 554,760 Mio.  x 2,3  1.275,215 Mio.  x 1,1  1.395,182 Mio.
3.  USA 157,813 Mio.  x 1,8  285,003 Mio.  x 1,4  408,695 Mio.
4.  Pakistan 39,659 Mio.  x 3,6  142,654 Mio.  x 2,4  348,700 Mio.
5.  Indonesien 79,538 Mio.  x 2,7  211,559 Mio.  x 1,4  293,797 Mio.
6.  Nigeria 29,790 Mio.  x 3,9  114,746 Mio.  x 2,3  258,478 Mio.
7.  Bangladesch 41,783 Mio.  x 3,3  137,952 Mio.  x 1,8  254,599 Mio.
8.  Brasilien 53,975 Mio.  x 3,2  171,796 Mio.  x 1,4  233,140 Mio.
9.  Äthiopien 18,434 Mio.  x 3,6  65,590 Mio.  x 2,6  170,987 Mio.
10.  Dem. Rep. Kongo 12,184 Mio.  x 4,0  48,571 Mio.  x 3,1  151,644 Mio.
11.  Mexiko 27,737 Mio.  x 3,6  98,933 Mio.  x 1,4  140,228 Mio.
12.  Ägypten 21,834 Mio.  x 3,1  67,784 Mio.  x 1,9  127,407 Mio.
 
-  WELT  2.518,629 Mio.  x 2,4   6.070,581 Mio.  x 1,5   8.918,724 Mio.
 
21.  Deutschland 68,376 Mio.  x 1,2  82,282 Mio.  s. u.  79,145 Mio.


In Deutschland soll die Bevölkerung nach den UN-Berechnungen etwa 2007/2008 mit rund 82,6 Mio. Einwohnern ihr Maximum erreichen und dann ganz allmählich abnehmen. Von 2000 bis 2050 gerechnet soll die Bevölkerung um etwa 3,1 Mio. zurückgehen. Aus den Zahlen in der Tabelle errechnet sich ein Faktor von 0,962 oder besser gesagt, die Bevölkerung wird (von 2000 bis 2050) um 3,8 % zurückgehen, trotz einer einkalkulierten Netto-Zuwanderung von 211.000 Personen pro Jahr. Das ist ein erheblich geringerer Rückgang als nach der vorigen Revision. (Nach der 2000 Revision sollte die Bevölkerung im gleichen Zeitraum - trotz einer angenommenen jährlichen Netto-Zuwanderung von 180.000 Personen - um rund 11,2 Mio. = 13,7 % zurückgehen.)


Im Jahre 2050 würde die Bundesrepublik also mit etwa 79 Mio. Einwohnern weltweit auf Platz 21 liegen - hinter den 12 in der obigen Tabelle angegebenen Ländern sowie den Philippinen (127 Mio.), Vietnam (118 Mio.), Japan (110 Mio.), dem Iran (105 Mio.), Uganda (103 Mio.), der stark geschrumpften Russischen Föderation (101 Mio.), der Türkei (98 Mio.) und dem Jemen (84 Mio. Einwohner).

Die nächstgrößeren Länder hinter Deutschland wären Thailand (77 Mio. Einw.) und Afghanistan, mit rund 70 Mio. Einwohnern an 23. Stelle unter den Staaten der Welt, etwa 3,2-mal so groß wie im Jahr 2000, als die Einwohnerzahl ungeachtet des langen und blutigen afghanischen Dramas bereits das 2,6fache von 1950 erreicht hatte.

Erwähnt seien noch jene drei großen europäischen Länder, die sich neben Russland und dem geteilten Deutschland 1950 noch unter den 12 größten Nationen der Welt (s. o.) befunden hatten, mit ihren für 2050 berechneten Einwohnerzahlen: Großbritannien: 66 Mio. (Platz 26), Frankreich: 64 Mio. (Platz 28) und Italien 45 Mio. (Platz 40). Demnach würden Großbritannien und Frankreich, auch wenn sie in der Reihenfolge weiter nach hinten gerückt sind, im Jahr 2050 mehr Einwohner haben als heute.

Die etwas geschrumpfte Bundesrepublik wäre dann mit 222 Einwohnern je Quadratkilometer nach wie vor ein dicht bevölkertes Land, weit über dem künftigen Weltdurchschnitt von 66 Einw./km² oder dem künftigen US-amerikanischen Landesdurchschnitt von 44 Einw./km² (auch wenn die USA durch natürliches Bevölkerungswachstum und durch 1,1 Mio. Netto-Zuwanderer pro Jahr bis 2050 noch um weit über 100 Millionen Einwohner zunehmen werden).


Indien allerdings, im Jahr 2050 das bevölkerungsreichste Land der Welt, käme ungeachtet seiner großen Landesfläche bereits auf einen Durchschnitt von 466 Einw./km², sein westlicher Nachbar Pakistan (über die Kaschmir-Frage mit Indien tief zerstritten, um nicht zu sagen: sein Erzfeind) auf 438 Einw./km² und Bangladesch ("Land der Bengalen", ursprünglich Ost-Pakistan, aber Anfang der 70er Jahre um den Preis eines Bürgerkrieges und eines indisch-pakistanischen Krieges unabhängig geworden) auf erschreckende 1.768 Einwohner je Quadratkilometer - ein Durchschnittswert, der schon eher für eine Großstadt charakteristisch ist, aber sicher nicht für einen Flächenstaat.

Zusammengenommen kämen diese drei zwischen dem Himalaya, dem Arabischen Meer und dem Golf von Bengalen gelegenen Länder, sozusagen die Nachfolgestaaten des kolonialen Indien, aus dem ohne den Religionskonflikt zwischen Moslems und Hindus ein einziger Staat hätte entstehen können, im Jahr 2050 auf eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 505 Einwohnern je Quadratkilometer - bei einer Gesamtbevölkerung von über 2,1 Milliarden. Das aber war nur 100 Jahre zuvor (also im Jahre 1950) in etwa die Größenordnung der gesamten Menschheit (rund 2,5 Milliarden - bei einer weltweiten durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 19 Menschen je Quadratkilometer).


Die Bewohner Europas machten 1950 noch fast 22 % der Weltbevölkerung aus, im Jahr 2000 noch 12 %, und bis 2050 soll der Anteil auf 7 % zurückgehen. Gleichwohl wird der schrumpfende und zugleich alternde Kontinent zur Mitte dieses Jahrhunderts immer noch stärker bevölkert sein als als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Hierzu noch die (gerundeten) Zahlen nach den World Population Prospects, the 2002 Revision: 1950: 547 Mio., 2000: 728 Mio. und 2050: 632 Millionen (einschließlich der gesamten Russischen Föderation, aber ohne die zu West-Asien gerechnete Türkei).

Nach den UN-Statistiken wurde der Höhepunkt der europäischen Bevölkerungsentwicklung 1998 bei einer Zahl von 728,3 Mio. Einwohnern überschritten. Ursächlich dafür ist vor allem der starke, viel zu wenig beachtete Bevölkerungsrückgang in Russland und der Ukraine, während viele andere europäische Länder zurzeit noch Bevölkerungswachstum verzeichnen.

Die tatsächliche künftige Bevölkerungsentwicklung Europas dürfte maßgeblich von schwer vorhersehbarer und auch nicht leicht zu kontrollierender Zuwanderung aus Asien und Afrika bestimmt werden. (Jedenfalls sollte man über die einwanderungspolitische Steuerbarkeit von Migrationsbewegungen im 21. Jahrhundert keine allzu naiven Vorstellungen hegen.)

Was ist schon Europa? - Die "tief gegliederte westl. Halbinsel Asiens, die jedoch auf Grund ihrer histor. Rolle als selbständiger Kontinent betrachtet wird" (Meyers Großes Taschenlexikon 1990).


Siehe auch Weltkarten:


Nachbemerkungen:

In der Regel divergieren die Angaben verschiedener statistischer Quellen, insbesondere bei langfristigen Projektionen.
Einen komfortablen Vergleich mit den obigen UN-Angaben ermöglichen die Rankings der International Database des U.S. Census Bureau (die auch unter ‘IDB’ in der Navigationsleiste dieser Website zu finden ist) für selektierbare Jahre zwischen 1950 und 2050.
Siehe ferner IDB-Angaben zur Bevölkerungsentwicklung einzelner Länder und der Welt.



Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:



Themen

Homepage (mit Navigationsleiste): www.pdwb.de