Entwicklung der Weltbevölkerung 1950 bis 2050a) nach UN World Population Prospects: The 2002 Revision
(ersch. Febr. 2003)
Ergänzung zu den Altersgruppen: Anmerkungen: Die Jahreszahlen beziehen sich auf die Jahresmitte. - Die Angaben stammen zum großen Teil aus den ersten acht Anhang-Tabellen (annex tables) der World Population Prospects der Vereinten Nationen, Population Division; ein Teil der Angaben wurde der Population Database, einem auf den UN World Population Prospects basierenden Online-Auskunftssystem entnommen, wo noch viele weitere Angaben zu finden sind (s. Quellenangaben unten). Geburten und Todesfälle bestimmen die natürliche Bevölkerungsbewegung. Auf der Ebene einzelner Länder spielen auch Zu- und Abwanderung bzw. deren Saldo, die Netto-Migration (net migration), eine große Rolle. So bekanntlich auch hierzulande (vgl. auch Tabelle Bevölkerungsentwicklung Deutschlands). Zur genaueren Definition der Variablen siehe: Glossary. Zu den Ziffern in der Tabelle noch ein paar Erläuterungen: Die in der Tabelle angegebene Lebenserwartung bezieht sich auf den Zeitpunkt der Geburt und wird in hohem Maße von der Kindersterblichkeit, insbesondere der Säuglingssterblichkeit beeinflusst. Die Säuglingssterblichkeit bezieht sich auf Lebendgeborene, die schon im ersten Lebensjahr sterben. Nach den Angaben in der Originaltabelle der UN sterben gegenwärtig (d. h. im Durchschnitt des Zeitraums 2000/2005) weltweit etwa 55,6 von 1000 Lebendgeborenen (hier umgerechnet in 5,56 Prozent) bereits im ersten Lebensjahr. (Die davon zu unterscheidende Kindersterblichkeit - zur Zeit 8,1 % - bezieht sich auf alle Kinder, die keine vollen fünf Jahre alt werden, also auf die Altersgruppe der 0- bis 4-Jährigen.) Gemessen an den Verhältnissen entwickelter Länder erscheint der Weltdurchschnitt der Kinder- bzw. Säuglingssterblichkeit hoch. Immerhin stirbt fast jedes zwölfte Kind vor Vollendung des 5. Lebensjahres, jedes achtzehnte Kind wird nicht einmal 1 Jahr alt. Aber Anfang der fünfziger Jahre starb auch in Deutschland noch jedes zwanzigste und vor hundert Jahren sogar jedes fünfte Kind im 1. Lebensjahr! Trotzdem hatte der Altersaufbau der damals kinderreichen Bevölkerung die Form einer "gesunden" Pyramide. Die hohe Sterblichkeit in den ersten Lebensjahren drückte auch die statistische Lebenserwartung der Menschen. Um 1900 herum lag die Lebenserwartung eines Deutschen zum Zeitpunkt der Geburt bei Mitte 40. Hinweis: Im Rahmen einer Studie zur Bevölkerungsentwicklung Deutschlands bis zum Jahr 2050 geht das Statistische Bundesamt kurz auf diese Zahlen aus der Vergangenheit ein. Wenn (selbst mäßige) Fortschritte im Kampf gegen Ernährungsprobleme und Krankheiten nicht auch mit einem entsprechenden Rückgang der Geburten verbunden sind, kommt es zu einem explosiven Bevölkerungswachstum. So konnte sich die Menscheit in den letzten fünfzig Jahren mehr als verdoppeln. Die weltweite Geburtenziffer beträgt derzeit etwa 2,7 Kinder pro Frau. Das mag auf den ersten Blick ziemlich normal erscheinen, zumal sich auch die Geburtenziffer Deutschlands in der 50er und 60er Jahren immerhin noch zwischen 2 und 2,5 bewegte (danach um 1,4). Und doch bewirken 2,7 Kinder pro Frau (mit weiter abnehmender Tendenz) in Verbindung mit der heutigen Größe und Altersstruktur der Weltbevölkerung und bei großen Anstrengungen zur Bekämpfung von Hungersnöten und Seuchen ein Wachstum der Menschheit von derzeit rund 77 Millionen Menschen - annähernd so viel wie die gesamte Bevölkerung Deutschlands (rd. 82 Mio.) - pro Jahr. Anfang der 50er Jahre hatte der jährliche Zuwachs (Lebendgeborene minus Verstorbene) weltweit circa 47 Mio. (etwa 1,8 %) betragen. Der Höhepunkt der absoluten Jahreszuwächse lag 1987/88 bei 87,6 Mio., als der Höhepunkt des prozentualen Wachstums schon längst überschritten war. Dieser war mit knapp 2,1 % bereits 1967/68 erreicht worden. 2049/50 soll der Jahreszuwachs noch rund 26 Mio. (0,3 %) betragen. Von 1950 bis 2000 gerechnet betrug der Zuwachs insgesamt 3,552 Milliarden. Für den Zeitraum zwischen 2000 und 2050 wird noch mit einer Zunahme um 2,848 Milliarden Menschen gerechnet. Die 2000 Revision der World Population Prospects hatte für den gleichen Zeitraum noch 3,266 Milliarden erwartet. Dass nun von einem etwas geringeren Wachstum ausgegangen wird, ist jedoch noch kein Anlass zu besonderem Optimismus, zumal die gesenkten Erwartungen auch viel mit den Auswirkungen von AIDS zu tun haben. Betrachten wir die Entwicklung noch einmal etwas kurzfristiger: (Ob das dem Weltfrieden förderlich ist? Schwere Störungen desselben könnten allerdings auch gewaltig auf das Menschheitswachstum zurückschlagen und die Berechnungen hinfällig machen ...) Projektion für 2025: 7.851 Millionen. Sieben Milliarden sollen bereits im Jahr 2013, acht Milliarden 2028 erreicht sein. Das folgende Diagramm visualisiert die Entwicklung der
Weltbevölkerung von 1950 bis 2050 in
5-Jahres-Schritten, nach der 2000 Revision
(weiße Säulen) und der 2002 Revision (blaue Säulen).
Nach der 2000 Revision ergibt sich in diesen 100 Jahren ein Anstieg auf das 3,7fache, nach der 2002 Revision ein Anstieg auf gut das 3,5fache. Es folgt noch eine Tabelle mit Zahlen aus der vorigen WPP-Revision:
Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlage:
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