Alterspyramide Äthiopiens (2010) nach Altersgruppen von je 5 Jahrgängen – (Vergl. dazu > Deutschland.)
Hierzu die zugrunde liegenden Einwohnerzahlen der Vereinten Nationen (genauere Quellenangabe weiter unten):
Es folgen noch einige zusätzliche demographische Angaben zu Äthiopien: Durchschnittsalter [richtiger: Medianalter]: 18,0 Jahre (2010) Fertilität (Geburtenhäufigkeit): 5,38 Kinder pro Frau Kindersterblichkeit (vor Vollendung des 5. Lebensjahres): 13,1 % Durchschnittliche Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt: 55,0 Jahre (Vergleiche dazu > Deutschland.) Weitere Bevölkerungsentwicklung: 1950 hatte Äthiopien nur 18 Millionen Einwohner. Original-Daten:
UN Population Database, Äthiopien, das schon mehr Einwohner hat als Deutschland, weist eine völlig andere, sehr viel jugendlichere Altersstruktur auf. So schön das klingt, so problematisch ist das. Wie die obigen Angaben belegen, machen die 0-14-Jährigen über 43 % und die 15-24-Jährigen (2010) fast 21 % der Gesamtbevölkerung aus. Somit liegen beinahe zwei Drittel der Bevölkerung unterhalb der als markant geltenden Altersgrenze von 25 Jahren. Äthiopien ist damit ein bemerkenswertes Beispiel für Länder mit einer so genannten "Youth Bulge". Dabei geht es besonders um die unruhige Gruppe der 15-24-Jährigen, die in Äthiopien mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die absolute Anzahl dieser jungen Leute ist schon mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. In einem armen Land von der Größenordnung Äthiopiens, das sehr schnell weiterwächst, obwohl noch nicht einmal die Trinkwasserversorgung ausreicht, ist das auch eine Gefahr für den Frieden. Neben Konflikten mit den Nachbarländern Eritrea und Somalia bzw. somalischen Islamisten gibt es auch Spannungen im Verhältnis zu Ägypten, an denen die Bevölkerungsproblematik besonders deutlich wird. Dazu z. B. der Fischer Weltalmanach 2006: "Eine stetig wachsende Bevölkerung, das immer häufigere Ausbleiben der dringend benötigten Regenfälle sowie die fortschreitende Ausbreitung der Sahara stellen Äthiopien vor immer größer werdende Versorgungsprobleme. Nur rund 1,7 % des anbaufähigen Landes können derzeit bewässert werden, in vielen Regionen kommt es seit Jahren wegen Wassermangels zu Missernten. Der Blaue Nil, der in Äthiopien entspringt, ist zur wichtigsten Wasserressource geworden. Allerdings kann Äthiopien nur über einen geringen Teil des Nilwassers verfügen, denn eine 1929 getroffene Vereinbarung zwischen Ägypten und der damaligen Regionalmacht Großbritannien spricht auch heute noch Ägypten den Großteil der Wassernutzung zu. Dies hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder den Unmut der Nil-Anreinerstaten erregt. Anfang 2005 verlangte Regierungschef Meles mehr Wasser-Nutzungsrechte für sein Land und drohte, diese notfalls mit Gewalt zu erzwingen. Im April 2005 beschlossen die Staatschefs von Ägypten, Sudan und Äthiopien, eine Einigung über eine gerechtere Verteilung des Wassers herbeizuführen." (Hervorhebungen im Original)
Aber was heißt gerechtere Verteilung, wenn das Wasser für alle nicht reicht? Nach den demographischen Berechnungen der Vereinten Nationen soll die Gesamtbevölkerung Äthiopiens, Ägyptens und des Sudan (der wegen des Massenmordens in seiner Ost-Region Darfur schon seit Jahren in den Schlagzeilen der Weltpresse steht) bis 2050 auf circa 380 Millionen Menschen ansteigen, weit mehr als die heutigen Einwohner der USA. http://www.pdwb.de/nd12-1.htm Homepage: www.pdwb.de |