Die größten Staaten der Welt 2010
und ihre Bevölkerungsentwicklung zwischen 1950 und 2050
nach: United Nations World Population Prospects, the 2008 Revision
(mittlere Rechenvariante)

Die 2008 Revision der UN World Population Prospects erschien im März 2009.




   Staaten (in ihren heutigen Grenzen) Einwohner (Jahresmitte, auf Millionen gerundet)
1950 2000 2010 2050 Maximum
   Welt  2.529   6.115   6.909   9.150   (Max. nach 2050) 
 China (ohne Hongkong und Macau) 545  1.267  1.354  1.417   1.463 (2032) 
 Indien 372  1.043  1.214  1.614   (Max. nach 2050) 
 USA 158  288  318  404   (Max. nach 2050) 
 Indonesien 77  205  233  288   (Max. nach 2050) 
 Brasilien 54  174  195  219   220 (2042) 
 Pakistan (1950: West-Pakistan) 41  148  185  335   (Max. nach 2050) 
 Bangladesch (1950: Ost-Pakistan) 44  141  164  222   (Max. nach 2050) 
 Nigeria (1950: brit. Kolonie) 37  125  158  289   (Max. nach 2050) 
 Russland (1950: Teil der UdSSR) 103  147  140  116   149 (1993) 
10   Japan 83  127  127  102   127 (2006) 
11   Mexiko 28  100  111  129   130 (2043) 
12   Philippinen 20  78  94  146   (Max. nach 2050) 
13   Vietnam 27  79  89  112   (Max. nach 2050) 
14   Äthiopien 18  66  85  174   (Max. nach 2050) 
15   Ägypten 22  70  84  130   (Max. nach 2050) 
16   Deutschland (1950: BRD + DDR) 68  82  82  71   82 (2005) 
17   Türkei 21  66  76  97   (Max. nach 2050) 
18   Iran 17  67  75  97   (Max. nach 2050) 
19   Thailand 21  62  68  73   74 (2039) 
20   DR Kongo (1950: belg. Kolonie) 12  51  68  148   (Max. nach 2050) 
21   Frankreich 42  59  63  68  68 (2047) 
22   Großbritannien und Nordirland (UK) 51  59  62  72   (Max. nach 2050) 
23   Italien 46  57  60  57   61 (2016) 
24   Myanmar (1950: Birma bzw. Burma) 17  47  50  63   59 (2048) 
 25   Südafrika 14  45  50  57   (Max. nach 2050) 
 26   Süd-Korea 19  46  49  44   50 (2023) 
 27   Kolumbien 12  40  46  63   (Max. nach 2050) 
 28   Ukraine (1950: Teil der UdSSR) 37  49  45  35   52 (1991) 
 29   Spanien 28  40  45  51   51 (2049) 
 30   Tansania (1950: brit. Treuhandsgebiet) 34  45  109   (Max. nach 2050) 
 31   Sudan (1950: brit.-ägypt. Kondominium) 35  43  76   (Max. nach 2050) 
 32   Kenia (1950: brit. Kolonie) 31  41  85   (Max. nach 2050) 
 33   Argentinien 17  37  41  51   (Max. nach 2050) 
 34   Polen 25  38  38  32   39 (1996) 
 35   Algerien (1950: franz. Kolonie) 31  35  50   (Max. nach 2050) 
 36   Kanada 14  31  34  44   (Max. nach 2050) 
 37   Uganda (1950: brit. Protektorat) 24  34  91   (Max. nach 2050) 
 38   Marokko (1950: franz. bzw. span. Protektorat) 29  32  43   (Max. nach 2050) 
 39   Irak 25  31  64   (Max. nach 2050) 
 40   Nepal 24  30  49   (Max. nach 2050) 
 41   Peru 26  29  40   (Max. nach 2050) 
 42   Afghanistan 21  29  74   (Max. nach 2050) 
 43   Venezuela 24  29  42   (Max. nach 2050) 
 44   Malaysia 23  28  40   (Max. nach 2050) 
 45   Usbekistan 25  28  36   (Max. nach 2050) 
 46   Saudi-Arabien 21  26  44   (Max. nach 2050) 
 47   Ghana 20  24  45   (Max. nach 2050) 
 48   Jemen 18  24  54   (Max. nach 2050) 
 49   Nordkorea 10  23  24  25   25 (2032) 
 50   Mosambik 18  23  44   (Max. nach 2050) 


Anmerkungen:

Zur 2008 Revision der UN World Population Prospects heißt es in den Assumptions:

"The preparation of each new revision of the official population estimates and projections of the United Nations involves two distinct processes: (a) the incorporation of all new and relevant information regarding the past demographic dynamics of the population of each country or area of the world; and (b) the formulation of detailed assumptions about the future paths of fertility, mortality and international migration."

"The future population of each country is projected starting with an estimated population for 1 July 2010. Because population data are not necessarily available for that date, the 2010 estimate is derived from the most recent population data available for each country, obtained usually from a population census or a population register, projected to 2010 using all available data on fertility, mortality and international migration trends between the reference date of the population data available and 1 July 2010. In cases where data on the components of population change relative to the past 5 or 10 years are not available, estimated demographic trends are projections based on the most recent available data. Population data from all sources are evaluated for completeness, accuracy and consistency, and adjusted as necessary."

Ausgangspunkt für die längerfristigen Vorausberechnungen ist also die geschätzte Bevölkerung eines jeden Landes am 1. Juli 2010 auf Basis der letztverfüglichen Daten aus einer Volkszählung oder einem Einwohnerregister, die von den UN-Statistikern hinsichtlich Vollständigkeit, Genauigkeit und Konsistenz bewertet und überarbeitet wurden.

Daran knüpfen mehrere Rechenvarianten für die zukünftige Entwicklung an, von denen die mittlere Rechenvariante (medium variant) die wahrscheinlichsten Ergebnisse liefert.

Siehe auch Highlights zur (im März 2009 veröffentlichten) 2008 Revision der UN World Population Prospects (im Archiv) oder Online-Datenbank: UN Population Database > Assumptions.


Die Reihenfolge der obigen Staaten richtet sich nach der geschätzten Einwohnerzahl im Jahr 2010. Wie man sieht, sind die Abstände bei den weiter hinten liegenden Ländern gering, mehrere Länder haben praktisch die gleiche Bevölkerungsgröße, so dass es auf die genaue Reihenfolge nicht ankommt. Durch nachträgliche statistische Korrekturen können sich die Positionen auch noch leicht verändern. Die Begrenzung auf 50 Staaten hat weiter keine Bedeutung.

Damit ist allerdings der weitaus größte Teil der Menschheit erfasst (rund 88 %). Allein die 6 größten Staaten machen schon gut die Hälfte der Weltbevölkerung aus und die größten 16 (bis einschließlich Deutschland) gut zwei Drittel.

Das unterschiedlich starke Bevölkerungswachstum wird schon im nächsten Jahrzehnt (d. h. bis 2020) zu weiteren deutlichen Veränderungen der Größenrelationen zwischen den Ländern führen. Dabei ist die genaue Position Deutschlands in der "Rangfolge" an sich eher unwichtig, aber die größte Industrienation Westeuropas ist sicherlich ein markanter Maßstab für den rasanten demographischen Wandel in der Welt.

Ein Beispiel: Eines der nächsten Länder, das Deutschland überholen wird, ist die Türkei. (Schon 2017 könnte das der Fall der sein.) Dabei hatte die Türkei noch im Jahr 1950 nicht einmal ein Drittel der Einwohner des damaligen Deutschland (BRD und DDR).


Internationale Rankings nach Bevölkerungsgröße im demographischen Wandel der Welt seit 1950:

Im Jahr 1950 lag (das damals noch geteilte) Deutschland - nach den UN World Population Prospects, 2008 Revision - unter den nach Bevölkerungsgröße geordneten Ländern ("countries ... ordered by population size") an 7. Stelle hinter: 1. China, 2. Indien, 3. USA, 4. Russland, 5. Japan und 6. Indonesien - und noch vor: 8. Brasilien, 9. Großbritannien, 10. Italien, 11. Bangladesch und 12. Frankreich.

Es ist wohl kein reiner Zufall, dass sich in dieser Aufstellung der 12 größten Länder von 1950 noch alle ehemaligen Hauptakteure des Zweiten Weltkriegs befinden, der nur 5 Jahre zuvor zu Ende gegangen war: die Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan sowie die Siegermächte USA, Russland bzw. Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Die entsprechenden Einwohnerzahlen sind der obigen Tabelle zu entnehmen.

Russland war 1950 allerdings noch Teil der Sowjetunion, die insgesamt mehr Einwohner hatte als die USA. Bangladesch gehörte noch zu Pakistan. West-Pakistan kam zusammen mit Bangladesch (= "Ost-Pakistan") auf 85 Millionen Einwohner. Pakistan in seinen damaligen Grenzen war demnach bedeutend größer als Deutschland und auch größer als Indonesien. So gesehen lag Deutschland (BRD + DDR) damals auf Platz 8 hinter China, Indien, Sowjetunion, USA, Japan, Pakistan, Indonesien - und vor Brasilien (das bis 1822 portugiesische Kolonie gewesen war). Darauf folgten Großbritannien, Italien und Frankreich.

Die alte Bundesrepublik allein (Westdeutschland und West-Berlin) hatte übrigens etwa die gleiche Einwohnerzahl wie Großbritannien (formell: Vereinigtes Königreich Großbritannien u. Nordirland).

Die großen Länder Indien, Pakistan und Indonesien waren damals noch ganz junge Staaten. Indien und Pakistan waren 1947 aus Britisch-Indien hervorgegangen und Indonesien hatte erst 1949 seine endgültige Unabhängigkeit von den Niederlanden erkämpft. In China, dem riesigen, ehemaligen "Reich der Mitte", hatte im gleichen Jahr mit der Ausrufung der kommunistischen Volksrepublik eine neue Epoche begonnen.


Obwohl Deutschland zwischen 1950 und 2000 noch um 14 Millionen Einwohner zugenommen hat (das entspricht immerhin der heutigen Gesamtbevölkerung von Schweden und Norwegen), waren im Jahr 2000 bereits elf Staaten größer als Deutschland. Die Reihenfolge lautete nun: 1. China, 2. Indien, 3. USA, 4. Indonesien, 5. Brasilien, 6. Russland, 7. Pakistan, 8. Bangladesch, 9. Japan, 10. Nigeria, 11. Mexiko und 12. Deutschland.

Zwischen 2000 und 2010 wurde Deutschland bereits von vier weiteren Ländern demographisch überholt: Philippinen, Vietnam, Äthiopien und Ägypten.

Dass das wirtschaftlich ganz anders aussieht, braucht kaum betont zu werden. Während Deutschland von der Weltbank zu den reichsten Ländern, den "high-income-economies", gerechnet wird, zählen die Philippinen und Ägypten als "lower-middle-income-economies" nur zum unteren Mittelfeld. (Wie ärmlich das ist, mag man daran ermessen, dass Länder wie Bulgarien und Rumänien bereits zum oberen Mittelfeld zählen.) Vietnam und Äthiopien gehören dagegen zu den Allerärmsten, den "low-income-economies".

Die Reihenfolge der 50 größten Länder im Jahr 2010 (Vorausschätzungen aus den im März 2009 veröffentlichten UN World Population Prospects, the 2008 Revision) ergibt sich aus der obigen Tabelle.

Man betrachte anhand der Tabelle auch die enormen demographischen Veränderungen einzelner Länder in der relativ kurzen Zeitspanne zwischen 2000 und 2010. Nur einige spektakuläre Beispiele: China nimmt in dieser Zeit noch um rund 87 Millionen zu (mehr als die Einwohnerzahl Deutschlands). Indiens Bevölkerung steigt sogar noch um 172 Millionen (mehr als zwei "Deutschlands"). Die USA - das Masseneinwanderungsland Nr. 1 - nehmen um 30 Millionen zu (nahezu die Einwohnerzahl Kanadas). Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, wächst sogar um 33 Millionen, also um annähernd so viel Einwohner, wie es 1950 - noch als britische Kolonie - insgesamt hatte! Pakistans Bevölkerung steigt sogar um 37 Millionen.

Obwohl die gesamteuropäische Bevölkerung langsam abnimmt, findet man auch in Europa noch Bevölkerungswachstum, zum Teil sogar sehr kräftiges. Nach den UN-Angaben steigt z. B. die Bevölkerung Spaniens zwischen 2000 und 2010 um 5 Millionen. Ausgehend von einer Gesamtbevölkerung von 40 Millionen im Jahr 2000 ist das prozentual mehr als zur gleichen Zeit in den USA! Maßgebliche Ursache ist eine enorme Netto-Zuwanderung von rund 4 Millionen Menschen.

Stimmen die UN-Zahlen, übersteigt der spanische Bevölkerungszuwachs eines einzigen Jahrzehnts die gesamte Bevölkerung eines kleinen europäischen Landes wie Irland. Spanien ist zwar geographisch um ein Mehrfaches größer, aber keine "Grüne Insel". Man denke an die ökologischen Probleme - vor allem die Wasserknappheit - unter der heißen Sonne Spaniens, die im Übrigen auch auf den Massentourismus herabscheint, an dem sich bekanntlich die Deutschen ausgiebig beteiligen.

Demgegenüber verliert Russland infolge seiner Geburtenschwäche (trotz Netto-Zuwanderung) in nur zehn Jahren über 6 Millionen Einwohner (was beinahe der gemeinsamen Bevölkerung der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen entspricht).

Auch in Deutschland, einem - wie man bedenken sollte - sehr dicht bevölkerten Land, das bis vor wenigen Jahren noch durch Zuwanderung stark gewachsen ist, hat bereits ein leichter Bevölkerungsrückgang eingesetzt, ebenso im noch dichter bevölkerten Japan.


China und Indien stellen heute zusammen rund 37 % der gesamten Weltbevölkerung. Jeder fünfte Mensch auf der Welt ist Chinese und jeder sechste Inder. Zusammengerechnet haben die beiden Länder bereits mehr Bewohner als die ganze Erde im Jahr 1950 (2,5 Milliarden).

In China wird die bereits 1979 eingeführte Ein-Kind-Politik voraussichtlich erst in den 2030er Jahren zu einer Bevölkerungsabnahme führen, nach einem demographischen Maximum von etwa 1,5 Milliarden Einwohnern. 2050 soll es noch 1,4 Milliarden Chinesen geben.

Indiens Bevölkerung soll bis 2050 noch um 0,4 Milliarden auf 1,6 Milliarden anwachsen. Das ist nicht viel weniger als die gesamte Menschheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. (1900 betrug die Weltbevölkerung etwa 1,7 Milliarden.) Das Ergebnis der letzten Volkszählung vom März 2001: erstmals mehr als eine Milliarde Inder, wertete die zuständige Behörde als Menetekel und schrieb: "The writing on the wall is loud and clear ...".

Deutschland soll nach den Vorausberechnungen der Vereinten Nationen im Jahr 2050 unter den bevölkerungsreichsten Ländern der Erde an 26. Stelle liegen - hinter: 1. Indien, 2. China, 3. USA, 4. Pakistan, 5. Nigeria, 6. Indonesien, 7. Bangladesch, 8. Brasilien, 9. Äthiopien, 10. DR Kongo, 11. Philippinen, 12. Ägypten, 13. Mexiko, 14. Russland, 15. Vietnam, 16. Tansania [1884 bis 1918 dt. Kolonie "Deutsch-Ostafrika"], 17. Japan, 18. Türkei, 19. Iran, 20. Uganda, 21. Kenia, 22. Sudan, 23. Afghanistan, 24. Thailand und 25. Großbritannien. - Hinter Deutschland an 26. Stelle folgen Frankreich und der Irak.



Hinweis: Es existiert auf dieser Website auch noch eine ältere Tabelle mit den 40 größten Staaten 2010 und Bevölkerungsprojektionen für 2050 nach Angaben der vorigen, 2006 Revision der UN World Population Prospects, die im März 2007 erschienen war. - Die 2008 Revision (siehe oben) erschien zwei Jahre danach im März 2009.


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