EU-Mitgliedstaat | Einwohner (Weltbank- Zahlen) |
BIP (international dollars) |
EU-BIP- Anteil |
Pro-Kopf-BIP (int. dollars) |
BIP pro km² (int. dollars) |
Fläche (Weltbank- Zahlen) |
Deutschland | 82.150 Tsd. | 2.062.239 Mio. | 23,2 % | 25.100 | 5,78 Mio. | 357.030 km² |
Frankreich | 58.892 Tsd. | 1.426.548 Mio. | 16,0 % | 24.220 | 2,59 Mio. | 551.500 km² |
Großbritannien u. Nordirl. | 59.739 Tsd. | 1.404.385 Mio. | 15,8 % | 23.510 | 5,78 Mio. | 242.910 km² |
Italien | 57.690 Tsd. | 1.363.003 Mio. | 15,3 % | 23.630 | 4,52 Mio. | 301.340 km² |
Spanien | 39.465 Tsd. | 768.454 Mio. | 8,6 % | 19.470 | 1,52 Mio. | 505.990 km² |
Niederlande | 15.919 Tsd. | 408.436 Mio. | 4,6 % | 25.660 | 9,83 Mio. | 41.530 km² |
Belgien | 10.252 Tsd. | 278.629 Mio. | 3,1 % | 27.180 | 9,13 Mio. | (UN:) 30.530 km² |
Österreich | 8.110 Tsd. | 217.075 Mio. | 2,4 % | 26.770 | 2,59 Mio. | 83.860 km² |
Schweden | 8.869 Tsd. | 215.312 Mio. | 2,4 % | 24.280 | 0,48 Mio. | 449.960 km² |
Griechenland | 10.560 Tsd. | 174.252 Mio. | 2,0 % | 16.500 | 1,32 Mio. | 131.960 km² |
Portugal | 10.008 Tsd. | 173.033 Mio. | 1,9 % | 17.290 | 1,88 Mio. | 91.980 km² |
Dänemark | 5.336 Tsd. | 147.417 Mio. | 1,7 % | 27.630 | 3,42 Mio. | 43.090 km² |
Finnland | 5.177 Tsd. | 129.405 Mio. | 1,5 % | 25.000 | 0,38 Mio. | 338.150 km² |
Irland | 3.794 Tsd. | 113.311 Mio. | 1,3 % | 29.870 | 1,61 Mio. | 70.270 km² |
Luxemburg | 438 Tsd. | 21.947 Mio. | 0,2 % | 50.110 | 8,47 Mio. | (UN:) 2.590 km² |
Europäische Union | 376.399 Tsd. | 8.903.446 Mio. | 100,0 % | 23.650 | 2,75 Mio. | 3.242.690 km² |
EU ohne Deutschland | 294.249 Tsd. | 6.841.207 Mio. | 76,8 % | 23.250 | 2,37 Mio. | 2.885.660 km² |
Zum Vergleich: |
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WELT | 6.057.261 Tsd. | 44.913.907 Mio. | 7.410 | 0,34 Mio. | 133.805.800 km² | |
USA | 281.550 Tsd. | 9.612.680 Mio. | 34.140 | 1,00 Mio. | 9.629.090 km² | |
Kanada | 30.750 Tsd. | 856.090 Mio. | 27.840 | 0,09 Mio. | 9.970.610 km² | |
Japan | 126.870 Tsd. | 3.394.373 Mio. | 26.750 | 8,98 Mio. | 377.800 km² | |
Schweiz (EFTA-Mitglied) | 7.180 Tsd. | 206.561 Mio. | 28.770 | 5,00 Mio. | 41.290 km² | |
Norwegen (EFTA-Mitglied) | 4.491 Tsd. | 134.362 Mio. | 29.920 | 0,41 Mio. | 323.880 km² |
Hinweise
Bei den angegebenen Bruttoinlandsprodukten der verschiedenen Länder (mit unterschiedlichen Preisniveaus und - bei Vergleichen über die Eurozone hinaus - unterschiedlich starken Währungen mit schwankenden Wechselkursen) handelt es sich jeweils aus gutem Grund um das GDP PPP = gross domestic product, purchasing power parity, also das BIP nach Kaufkraftparität. Dabei verwendet die Weltbank die Einheit international dollar: "An international dollar has the same purchasing power over GDP as a U.S. dollar has in the United States."
Die hier angegebenen Einwohnerzahlen für 2000 weichen zum Teil nicht unerheblich von der Realität ab, wie sich bei einer Reihe von Volkszählungen im folgenden Jahr gezeigt hat. Wie sich beispielsweise herausstellte, war die Bevölkerung Großbritanniens 2001 um ungefähr eine Million Einwohner (beinahe 2 %) kleiner als bis dahin angenommen. Solche Diskrepanzen haben natürlich entsprechende Auswirkungen auf die Pro-Kopf-Werte.
Die angegebene Einwohnerzahl Deutschlands entspricht allerdings ziemlich genau der amtlichen Zahl von Mitte 2000 (vgl. auch Einwohnerzahlen 2000). Die letzte Volkszählung (im Mai 1987 in der früheren BRD) liegt jedoch schon lange zurück!
Es folgen noch einige innerdeutsche Zahlen (zum Jahr 2000), die von Euro-Angaben des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (s. u. Quellenangaben: BIP Deutschlands nach Ländern) in die von der Weltbank verwendete Einheit umgerechnet wurden.
Dem von der Weltbank angegebenen Betrag von 2.062.239 Mio. international dollars entsprechen
2.030.000 Mio. Euro nach Angaben des Arbeitskreises (und des Statistischen Bundesamtes),
1 Euro des deutschen BIP entspricht demnach im Jahr 2000 rd. 1,01588 international $.
Von den 2.030.000 Mio. Euro des gesamtdeutschen BIP entfallen nach Angaben des Arbeitskreises 1.728.854 Mio.
auf West- und 301.146 Mio. auf Ost-Deutschland, 183.850 Mio. auf Hessen und
450.137 Mio. auf Nordrhein-Westfalen (Berechnungsstand August 2002).
Die Umrechnung führt zu folgendem Ergebnis:
Einwohner (Stat. Bundesamt) [Jahresmitte] |
BIP (international dollars) |
EU-BIP- Anteil |
Pro-Kopf-BIP (int. dollars) |
BIP pro km² (int. dollars) |
Fläche (Stat. Bundesamt) |
|
Deutschland | 82.182.824 | 2.062.239 Mio. | 23,2 % | rd. 25.090 | 5,78 Mio. | 357.020 km² |
West-Deutschland | 64.894.958 | 1.756.310 Mio. | 19,7 % | rd. 27.060 | 7,07 Mio. | 248.449 km² |
Ost-Deutschland (mit West-Berlin) | 17.287.866 | 305.929 Mio. | 3,4 % | rd. 17.700 | 2,82 Mio. | 108.571 km² |
Land Hessen | 6.056.898 | 186.770 Mio. | 2,1 % | rd. 30.840 | 8,85 Mio. | 21.114 km² |
Land Nordrhein-Westfalen | 17.996.153 | 457.286 Mio. | 5,1 % | rd. 25.410 | 13,42 Mio. | 34.080 km² |
Mit Hilfe der Tabellen BIP Deutschlands 2000 nach Ländern und Deutschland nach Ländern (Einwohner Mitte 2000 und Flächen) lassen sich entsprechende Zahlen auch für die übrigen Bundesländer errechnen.
Einzelne Bundesländer wie Hessen oder Nordrhein-Westfalen lassen sich größenmäßig mit kleineren EU-Staaten vergleichen und weisen im europäischen Vergleich ein sehr hohes BIP pro Kopf bzw. pro Flächeneinheit auf. (Im dicht bevölkerten Nordrhein-Westfalen besteht übrigens ein auffallender Unterschied zwischen dem extrem hohen BIP pro km² und dem BIP pro Kopf, das jedenfalls deutlich unter dem westdeutschen Durchschnitt liegt.)
Gesamt-Deutschland liegt beim Pro-Kopf-BIP 2000 etwa 6 % über dem EU-Durchschnitt. Das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP West-Deutschlands übersteigt nach diesen Zahlen den EU-Durchschnitt sogar um gut 14 % und wird innerhalb der EU nur von ganz wenigen kleinen Ländern übertroffen. "Schlusslicht" Deutschland - nur wegen einer niedrigen Wachstumsrate?
Auf einem anderen Blatt steht die Lage in Ostdeutschland, wo das Pro-Kopf-BIP nach den Weltbank-Zahlen etwa 75 % des EU-Durchschnitts beträgt.
Vom Statistischen Bundesamt liegen (im Statistischen Jahrbuch 2002 für das Ausland) Angaben zum Bruttoinlandsprodukt 2000 der EU-Mitgliedstaaten vor, unter anderem das jeweilige BIP in Euro und in Kaufkraftstandards (KKS) sowie das Pro-Kopf-BIP (in KKS). Diese Angaben für die 15 Mitgliedstaaten und einige andere Länder sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben. (Die Euro-Angabe für Deutschland befindet sich dort noch auf einem etwas älteren Rechenstands und ist geringfügig kleiner.)
Zusätzlich angegeben sind (von mir errechnet) der jeweilige Anteil am Gesamt-BIP und die relative Abweichung des Pro-Kopf-BIP vom EU-Durchschnitt (= 100), beides in KKS. Die Angaben für West- und Ost-Deutschland wurden wie im Falle der obigen Weltbankzahlen unter Zuhilfenahme von Angaben des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder errechnet.
BIP 2000 der Europäischen Union nach Angaben des Statistischen Bundesamtes |
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EU-Mitgliedstaat | BIP in Euro | BIP in KKS | Pro-Kopf-BIP in KKS | ||
Index | |||||
Deutschland | 2.025,5 Mrd. | 1.951,7 Mrd. | 22,9 % | 23.750 | 105,1 |
Großbritannien u. Nordirl. | 1.547,8 Mrd. | 1.365,1 Mrd. | 16,0 % | 22.840 | 101,1 |
Frankreich | 1.404,8 Mrd. | 1.350,5 Mrd. | 15,8 % | 22.930 | 101,5 |
Italien | 1.165,7 Mrd. | 1.331,3 Mrd. | 15,6 % | 23.050 | 102,0 |
Spanien | 608,8 Mrd. | 742,3 Mrd. | 8,7 % | 18.590 | 82,3 |
Niederlande | 401,1 Mrd. | 413,5 Mrd. | 4,8 % | 25.960 | 114,9 |
Belgien | 248,3 Mrd. | 246,5 Mrd. | 2,9 % | 24.050 | 106,4 |
Schweden | 248,5 Mrd. | 203,6 Mrd. | 2,4 % | 22.950 | 101,5 |
Österreich | 204,8 Mrd. | 202,7 Mrd. | 2,4 % | 24.990 | 110,6 |
Portugal | 115,3 Mrd. | 165,7 Mrd. | 1,9 % | 16.220 | 71,8 |
Griechenland | 123,0 Mrd. | 164,5 Mrd. | 1,9 % | 15.600 | 69,0 |
Dänemark | 176,5 Mrd. | 147,5 Mrd. | 1,7 % | 27.610 | 122,2 |
Finnland | 131,7 Mrd. | 120,4 Mrd. | 1,4 % | 23.250 | 102,9 |
Irland | 103,5 Mrd. | 101,1 Mrd. | 1,2 % | 26.590 | 117,7 |
Luxemburg | 20,6 Mrd. | 19,6 Mrd. | 0,2 % | 44.540 | 197,1 |
EU | 8.525,8 Mrd. | 8.525,8 Mrd. | 100,0 % | 22.600 | 100,0 |
Westdeutschland | 1.726,7 Mrd. | 1.663,8 Mrd. | 19,5 % | 25.640 | 113,4 |
Ostdeutschland | 298,8 Mrd. | 287,9 Mrd. | 3,4 % | 16.660 | 73,7 |
Nach diesen Angaben liegt das Pro-Kopf-BIP Deutschlands in KKS also gut 5 % über dem EU-Durchschnitt, das ostdeutsche Pro-Kopf-BIP mehr als 26 % darunter und das westdeutsche mehr als 13 % darüber. Dabei macht das BIP Westdeutschlands fast ein Fünftel des EU-BIP aus.
Ohne die Umrechnung in KKS liegt das gesamtdeutsche Pro-Kopf-BIP mit 24.650 Euro um gut 9 % über dem EU-Durchschnitt von 22.600 Euro.
Im Anschluss an die Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch kurz einige Angaben von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, zum Pro-Kopf-BIP in Kaufkraftstandards (Bearbeitungsstand 11.11.2002, vorläufige Ergebnisse, die aus bestimmten methodischen Gründen noch mit gebotener Vorsicht zu interpretieren sind, wie Eurostat selbst meint). Diese Zahlen werden in der nächsten Tabelle mit Index-Werten verglichen, die von mir auf der Basis der obigen Weltbank-Angaben errechnet wurden. In dem besonders hohen Pro-Kopf-BIP Luxemburgs (mit weniger als einer halben Million Einwohner) machen sich übrigens auch Einpendler bemerkbar, die zum BIP beitragen, aber bei der Umrechnung des BIP auf den Kopf der Wohnbevölkerung naturgemäß nicht berücksichtigt werden. Auf regionaler Ebene gibt es einen solchen Effekt beispielsweise auch in den deutschen Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Wenn die Unterschiede in der Wirtschaftskraft der EU-Mitglieder verringert werden sollen - und das ist ja der Zweck der Struktur- und Kohäsionspolitik -, muss den wirtschaftlich schwächeren Ländern bzw. Regionen logischerweise ein höheres Wachstum zugestanden werden als den stärkeren. (Es ist daher Unsinn, sich darüber zu mokieren oder aufzuregen, dass beispielsweise Griechenland mehr Wachstum hat als Deutschland.) Die Förderung der Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP von weniger als 75 % des EU-Durchschnitts ist ein Hauptziel der EU-Strukturfonds. Auch Ostdeutschland profitiert davon. Auch Regionen, die sich bereits aus dieser Förderungkategorie herausentwickelt haben, werden für eine Übergangszeit noch unterstützt. Zum Ziel 1 siehe: Unterstützung der Entwicklung der am wenigsten wohlhabenden Regionen (s. dort auch: Förderfähige Regionen und Karte). |
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Zum BIP nach Kaufkraftparitäten führt Eurostat (im Jahrbuch 2001) aus:
Das
BIP, und insbesondere das Pro-Kopf-BIP, ist einer der wichtigsten Indikatoren
für die Wirtschaftsanalyse, und zwar sowohl bei räumlichen wie bei
zeitlichen internationalen Vergleichen.
Um diese internationalen Vergleiche zu vereinfachen, wird das BIP in nationaler Währung des jeweiligen
Mitgliedstaates mittels des amtlichen Wechselkurses in eine gemeinsame Währung umgerechnet
(bis 1998 ECU, ab 1999 Euro). Dies spiegelt jedoch nicht notwendigerweise die tatsächliche Kaufkraft der
einzelnen Landeswährungen im jeweiligen Wirtschaftsgebiet wider, da das umgerechnete BIP nicht nur von
der Menge der in einem Wirtschaftsgebiet erzeugten Waren und Dienstleistungen, sondern auch vom allgemeinen
Preisniveau abhängt. Das in eine gemeinsame Währung umgerechnete BIP stellt daher in den
meisten Fällen keinen korrekten Indikator für die "tatsächliche" Menge an
Waren und Dienstleistungen dar.
Um die Verzerrung aufgrund der Unterschiede im Preisniveau zu
beseitigen, werden transitive Kaufkraftparitäten (KKP) errechnet und als Umrechnungsfaktor verwendet.
Diese Paritäten werden ermittelt als gewichteter Durchschnitt der Preisrelationen eines homogenen
Waren- und Dienstleistungskorbs, der für alle Mitgliedstaaten vergleichbar und repräsentativ ist.
Die so ermittelten "tatsächlichen" Werte für das BIP werden dann in Kaufkraftstandards
(KKS) ausgedrückt, einer von nationalen Währungen unabhängigen Einheit.
Und in einer anderen Publikation von Eurostat heißt es:
Das BIP und damit auch das BIP pro Kopf sind Indikatoren für die Produktionstätigkeit in einem Land oder einer Region und sind deshalb zur Messung und zum Vergleich des wirtschaftlichen Entwicklungsstandes von Ländern bzw. Regionen geeignet. Dabei ist zu beachten, daß das BIP nicht mit dem Einkommen übereinstimmt, das den in einem Land oder einer Region lebenden privaten Haushalten letztlich zur Verfügung steht. Aussagen der Art, daß die Bevölkerung der Region A reicher als die Bevölkerung der Region B ist, sind also auf der Basis des BIP bzw. BIP pro Kopf unzulässig.
Nachtrag:
Beachten Sie auch jüngere Angaben zum BIP 2002 der EU und der Beitrittskandidaten.
Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:
Die aufgeführten Zahlen basieren im Wesentlichen auf Tabellen auf anderen Seiten dieser Website, wo auch Hinweise auf die Original-Quellen zu finden sind.
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